Karlspreisträger: Pinchas Goldschmidt

Beeindruckende Persönlichkeit: Gestern durfte ich den Karlspreisträger 2024 Pinchas Goldschmidt kennenlernen. Er wurde für sein herausragendes Engagement ausgezeichnet.

Seit vielen Jahren setzt der Oberrabbiner sich für Frieden, Toleranz und den Dialog zwischen den verschiedenen Religionen und Kulturen ein. Herzlichen Glückwunsch! Mit ihm wurden die jüdischen Gemeinschaften in Europa geehrt und damit ein klares Zeichen gegen Antisemitismus gesetzt. Daher bin ich froh, dass ich den gestrigen Tag vom Pontifikalamt, über die Verleihung bis hin zur Feierstunde in der Synagoge miterleben durfte.

Pinchas Goldschmidt ist seit Juli 2011 Präsident der Europäischen Rabbinerkonferenz und war von 1993 bis Juli 2022 Oberrabbiner von Moskau. Im Juli 2022 trat er nach fast 30 Jahren als Leiter des Rabbinats der russischen Hauptstadt zurück und rief im Dezember 2022 die Juden in Russland zur Flucht auf: „Wir sehen einen wachsenden Antisemitismus, während Russland zu einer neuen Art von Sowjetunion zurückkehrt und Schritt für Schritt der Eiserne Vorhang wieder fällt.“ 

„Ich bin mit Leib und Seele Europäer.“

Pinchas Goldschmidt

Eines seiner Projekte begann im Jahr 2015. Goldschmidt war Mitgründer des „Muslim-Jewish Leadership Council“. Dies ist ein jüdisch-muslimischer Expertenrat, der das Ziel hat, die Religionsfreiheit zu erhalten, sowie den Dialog zwischen den etwa 1,5 Millionen Juden Europas und den über 40 Millionen Muslimen zu vertiefen.

Seine Rede bei der Karlspreisverleihung begann er so: „Ich bin mit Leib und Seele Europäer. Europäer in dem Sinne, wie sich Europa in den letzten Jahrzehnten entwickelt und verstanden hat. Als Jahrhundertprojekt des Friedens, der Freiheit und der Demokratie. Grundwerte, die in den heiligen Schriften wie der Tora oder Bibel im Antlitz Gottes geschaffen worden sind. Es sind Werte, für die wir eine große Verantwortung haben. Für diese Werte lebe und arbeite ich. Und für diese Werte steht der Internationale Karlspreis zu Aachen wie keine andere Auszeichnung. Deswegen bin ich zutiefst bewegt, überwältigt.“

Bischof Dr. Helmut Dieser, Bischöfin und EKD-Ratspräsidentin Kirsten Fehrs sowie Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt

Ministerpräsident Hendrik Wüst betont: „Die Auszeichnung an ihn und die jüdischen Gemeinschaften unterstreicht: Jüdisches Leben war und ist ein prägender Teil von Europa. Wir sind verpflichtet und fest entschlossen, dieses Leben zu schützen. Nordrhein-Westfalen steht an der Seite der Jüdinnen und Juden in Deutschland.“

„Nordrhein-Westfalen steht an der Seite der Jüdinnen und Juden in Deutschland.“

Ministerpräsident Hendrik Wüst MdL
Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei, und der Landtagskollege Sebastian Haug aus Solingen

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